In einer idealen Welt hätten wir alle die Möglichkeit, uns von heute auf morgen selbständig zu machen. Unsere Rechnungen würden dennoch bezahlt, unsere Ersparnisse weiter wachsen und alles wäre Eitel, Wonne, Sonnenschein. In einer idealen Welt gäbe es aber auch Einhörner und ein Navi, das uns zum Ende des Regenbogens führt. 😉
Die wenigsten haben diesen Luxus oder einen Partner, der dies unterstützt. Knapp 90% aller neuen Selbständigen beginnen „nebenbei“. Doch das ist oft leichter gesagt als getan – vor allem für Frauen. Denn auch Familie und Kinder sind ein Vollzeitjob. Zu arbeiten, während sie durch die Wohnung sausen, ist so gut wie unmöglich.
So, kann’s dennoch funktionieren und der „Nebenjob“ Selbständigkeit so sehr wachsen, dass du deinen Hauptjob kündigen kannst:
- Inventur
Erstelle dir eine Liste all deiner Fähigkeiten, Talente und jener Dinge, bei denen andere dich um Rat fragen. Frage deine Freunde, wofür sie dich bewundern oder schätzen – am besten gleich per E-Mail. Die Antworten sind für viele ein wahrer Augen-Öffner für die eigenen Stärken! - Klarheit
Bevor du auch nur irgendetwas startest, hinterfrage deine Ziele und Intentionen ganz genau. Was exakt willst du tun? Wem willst du damit helfen? Was willst du erreichen? Wie kannst du deine Leistung / dein Produkt anbieten? Wer sind deine Idealkunden? Wo kannst du diese finden und wie kannst du sie ansprechen? Was tust du sooo gerne, dass es sich für dich überhaupt nicht wie “Arbeit” anfühlt? Über welches Thema könntest du den ganzen Tag sprechen? Und wie könntest du damit anderen helfen? Du hast nur wenig Zeit – nämlich die Zeit „nebenbei“ – und diese ist eindeutig zu kostbar, als dass du sie mit Unklarheiten vergeuden könntest. Ich weiß wovon ich spreche! 😉 - Fixe Arbeitszeiten
So wie auch in deiner Festanstellung, brauchst du für den Aufbau deines Unternehmens fixe Arbeitszeiten. Ob diese vor oder nach deinem Job sind, liegt an dir. Plane sie aber täglich ein. Ob du mit einer halben Stunde beginnst oder täglich 3 Stunden abzweigen kannst, liegt ganz an dir und deinem Umfeld. Wichtig ist nur, dass du konsequent bist. „Wer wird Millionär“ oder „Die schrecklisten Eltern der Welt“ müssen dafür leider ausfallen – wenn du es wirklich ernst meinst! - Setze dir klare, erreichbare Ziele
Sich als Ziel zu nehmen, nach 2 Monaten 2.500,– Euro „nebenbei“ zu verdienen ist toll, doch ehrlich – die wenigsten werden dies nach so kurzer Zeit erreichen. Setze dir realistische Ziele, die dennoch so hoch sind, dass du dich danach strecken musst. - Mach die richtigen Dinge und dann mach sie richtig
Effizienz und Effektivität stehen jetzt an oberster Stelle. Die Dinge richtig tun ist das eine, wichtiger aber noch ist, die richtigen Dinge zu tun. Versuch dich nicht im Gestalten von Flyern, wenn du den Unterschied zwischen RGB und CMYK nicht kennst und von Adobe Illustrator keine Ahnung hast. Bastle kein Logo in Word, außer du willst die Geburtstagsparty für deine Tochter ausrichten. Handle von Anfang an wie ein Profi. Lass Profis Profi-Arbeit machen und halte dich nicht selbst damit auf. Starte lieber ohne Logo, als mit einem unprofessionellen! - Finger weg von Versuchungen
Wenn du dich schon länger mit dem Thema Selbständigkeit beschäftigst, kennst du bestimmt auch die Jobs, bei denen dir schnelles Einkommen in 3 Tagen versprochen wird. Ich kann nur sagen – Finger weg! Oder willst du eines Tages selbst tausende dieser Spam-Mails versenden nur um irgendwie deine Investition wieder hereinzubekommen? Investiere lieber diese Ausgaben für deinen Traumjob und in deine Zukunft, die dir auch in Jahren noch mächtig Spaß macht! - Sei froh über deinen Hauptjob
Solange du einen Hauptjob (oder Teilzeitjob) hast, der es dir ermöglicht, all deine Rechnungen zu bezahlen, sei froh und dankbar dafür! Auch wenn du den Tag bis zur Kündigung kaum mehr erwarten kannst, bleibe professionell. Erledige während deiner Arbeitszeiten keine Tätigkeiten für deine neue Selbständigkeit. Sei und bleibe loyal. Wer weiß, vielleicht wird dein Arbeitgeber ja einer deiner ersten Kunden! Wenn du deinen Arbeitgeber jedoch hintergehst, kann sich das früher oder später rächen. Dazu gehört gemäß der meisten Arbeitsverträge auch, dass du ihn darüber informierst, dass du dich selbständig gemacht hast. - Lass dir helfen
Alles unter einen Hut zu bringen, kann einen SEHR leicht überfordern. Lass dir daher helfen! Such dir eine Virtuelle Assistentin die für dich Termine koordinieren, tagsüber Telefonate entgegennehmen oder E-Mails beantworten kann. Frag in deinem Bekanntenkreis herum, ob Jugendliche dir bei technischen Dingen behilflich sein können – für ein kleines Taschengeld. Binde deinen Partner, deine Familie und deine Freunde in deine Träume und Ideen mit ein und bitte um Hilfe und Unterstützung. - Starke Marke
Sei in allem was du tust, konsequent und professionell – von Anfang an. Steh klar zu deinen Werten und sag zu Kunden auch mal „Nein“, wenn sie nicht zu deinen Idealkunden gehören. Du machst die Spielregeln – niemand sonst! - Verlange Geld
Eröffne keinen „Ich-probiere-und-bewerte-Beautyprodukte-Blog“, wenn du keine Ahnung davon hast, wie man das journalistisch richtig aufzieht und damit Geld verdienen kann. Wenn du eine tolle Geschäftsidee hast und damit wirklich Geld verdienen willst, musst du auch Geld dafür verlangen. Du musst Angebote erstellen und Preise definieren. Trau dich – denn sonst hast du für den Rest deines Lebens nur ein weiteres Hobby. - Habe Spaß
Das allerwichtigste bei all diesen Punkten ist jedoch der Spaß! Was bringt der Traum von der Selbständigkeit, wenn du am Ende frustriert im Burnout endest? Wenn das, was du tust, wirklich dein Traum ist, dann kommt der Spaß und die Freude daran ganz von alleine. Wenn nicht – überdenke deine Geschäftsidee!
Zuletzt rate ich dir noch, erst dann zu kündigen, wenn deine Selbständigkeit so ausgebaut ist, dass du die nächsten 3 – 6 Monate davon leben kannst. Je mehr du auf Sicherheit bedacht bist, desto größer sollte dein finanzieller Puffer sein. Und gib nicht sofort alles aus,was du verdienst! 🙂
Freilich gibt es auch jene, die ins kalte Wasser springen und alles riskieren. Doch den wenigsten gelingt es. Ich rate dir – geh lieber auf Nummer sicher und hab dafür erholsame Nächte ohne Alpträume.
Das zumindest war mein Weg. Wie war oder ist deiner? Wie gehst du mit deinem Job und deiner Selbständigkeit um? Was sind deine größten Hürden und Herausforderungen? Hast du den Weg vom Job zur Selbständigkeit schon geschafft oder stehst du noch am Anfang? Ich freue mich auf deine Antwort im Kommentar!
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