Ich habe bereits vor der 2000er-Wende mein erstes Unternehmen gegründet, nebenbei. Mit einer Webpage, mit Naturprodukten und einer Menge Ideen im Gepäck. Was heute noch davon übrig ist? Nichts.
Ich habe ebenso eines der größten deutschsprachigen Internet-Portale zu einem Nischenthema aufgebaut. Mit Programmierern aus den USA, Indien und Deutschland. Mit etwa 3.000 Blog-Artikeln und hundertausenden Seitenaufrufen. Heute ist die Domain frei.
Ich habe einen Online-Shop aufgebaut, der bereits im ersten Jahr über 180.000,– Euro Umsatz gemacht hat. Aber Umsatz ist bekanntlich nicht Gewinn.
War ich überzeugt von meinen Konzepten? Und wie!
Konnte ich von all dem leben? Nein. Gut leben konnte nur die Bank von mir! 😉
Ich hätte schon längst alles hinschmeißen können. Und mein Mann wäre der erste gewesen, der mir gut zugeredet hätte, mir wieder einen Job im Management zu suchen und meine 60-Stunden-Wochen abzusitzen.
Aber ich habe weitergemacht. Es hat eine ganze Weile gedauert, bis ich von meinem Unternehmen, wie es heute ist, gut leben konnte. Länger, als ich dachte. Aber genau das möchte ich dir heute mitgeben:
1. Kenne deine Zahlen in- und auswendig
Wenn du nicht weißt, wie viel du wirklich zum Leben brauchst, wie hoch deine Ausgaben sind, dann nimm dir jetzt dafür Zeit. Je niedriger deine Fixkosten sind, umso besser. Mach dir eine Liste mit allen Ausgaben – täglichen, monatlichen und jährlichen. Vielleicht brauchst du ein paar Stunden dafür, um all deine Kontoauszüge zu durchforsten nach Zahlungen, die nur halbjährlich oder jährlich auf dich zukommen. Doch das ist sinnvoll investierte Zeit.
Schreib dir alles in eine Excel-Tabelle und kalkuliere daraus deine monatlichen Kosten.
Nun hast du die Basis dessen, was du verdienen musst. Dividiere den Betrag durch deinen Stundensatz und et voila – du weißt, wie viele Kunden du benötigst. Jeder Kunde mehr, jede zusätzlich verkaufte Stunde, jede neue Bestellung ist dein Bonus!
2. Setze dir klare Ziele
Du hast dich selbständig gemacht (hauptberuflich oder nebenbei), weil du mehr Geld verdienen willst, mehr Menschen helfen möchtest, weniger arbeiten und mehr Freizeit wolltest.
Du hast dir vielleicht gedacht, dass alles ein wenig leichter, ein wenig schneller, ein wenig müheloser ginge. Doch ein Unternehmen aufzubauen heißt auch, seine Schweinehunde zu wecken, plötzlich Stimmen zu hören, die dir zuflüstern „Ich bin gar nicht gut genug für so was“ oder „Ich kann das einfach nicht“.
Vergiss aber nicht, Hürden oder Steine, die dir im Weg liegen, sind kein Zeichen des Universums, dass du aufhören sollst. Sie sind ein Zeichen dafür, dass du einen neuen Weg ausprobieren solltest, wenn du zum Ziel willst. Wirf nicht deine Ziele über Bord, bloß weil das ein oder andere nicht so eintrifft, wie du geplant hattest. Frag dich stattdessen, welche kleinen Veränderungen du vornehmen kannst, um dennoch weiter voranzugehen.
3. Plane MEHR Zeit ein
Menschen überschätzen, was sie an einem Tag erreichen können. Und unterschätzen gewaltig, was sie in 12 Monaten schaffen könnten.
Plane Zeit ein. MEHR Zeit. Ein Unternehmen aufzubauen ist wie Hausbauen. Es dauert immer länger als geplant.
Setze von Anfang an auf die richtigen Bausteine, arbeite mit Tools und Techniken, die dir einen stabilen Aufbau ermöglichen. Du willst ja nicht, dass dein wachsendes Unternehmen beim ersten Widerstand zusammenfällt wie ein Kartenhaus.
4. Fokussiere dich auf die richtigen Dinge
Die meisten perfektionieren am Anfang ihr Können, ihr Wissen, ihr Know-how. Und dann – tun sie es weiter und weiter und weiter. Und das ist auch gut so!
ABER: Vergiss dabei nicht, dass du auch deine Angebote/Leistungen verkaufen willst. Denn ohne Verkauf ist das alles nichts. Wenn du es nicht schaffst, Kunden für dich zu begeistern, hast du zwar grandioses Fachwissen, aber nichts auf dem Konto.
Konzentriere dich also stets auf die Dinge, die dich insgesamt weiterbringen! Bringt dir das, was du am meisten tust, auch am meisten Interessenten? Baust du damit deine Reichweite auf und deinen Bekanntheitsgrad aus? Wächst deine Newsletter-Liste oder die Zahl deiner Website-Besucher? Bekommst du damit mehr Kunden?
Wenn nein – dann ändere deine Prioritäten-Liste!
Gerne kann ich dir dabei helfen.
Wie lange bist du schon selbständig oder hast vor, den ersten Schritt in diese Richtung zu machen? Wolltest du schon mal alles hinschmeißen und hast dennoch weitergemacht? Falls ja, warum? Schreib mir doch jetzt im Kommentar! Ich freue mich darauf.